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Psychologie vs. Informatik

Veröffentlicht: 4. Dezember 2013 in Uncategorized

Immer wieder, wenn ich mich mit Menschen beschäftige, kommt mir der Gedanke, dass ich vielleicht doch Psychologie hätte studieren sollen, aber eigentlich ist das Blödsinn:

Informatik unterscheidet sich nämlich von Psychologie gar nicht so sehr, wie man auf den ersten Blick vermuten würde.

Was mich zu dieser Erkenntnis gebracht hat, war der Versuch (da das menschliche Gehirn ja im Prinzip ein sehr komplexer, biologischer Computer ist), ein persönliches, psychisches Problem mal zur Abwechslung angehen, indem ich eine analoge Fragestellung formuliere, in der es um Computer geht:

 

Ursprüngliches Problem:

Ich habe verschiedene Varianten meiner Persönlichkeit entwickelt, zwischen denen ich je nach Situation wechsle. Das sorgt logischerweise für eine gewisse Instabilität und ich würde gerne alles zu einem konstanten Ich zusammenfügen. In einem Zustand darüber nachzudenken, wie genau ein anderer funktioniert bzw. wie ich mich in diesem Zustand gefühlt habe und teilweise auch Details von Erlebnissen funktioniert nicht, ohne in den anderen Zustand zu wechseln. Da habe ich das Gefühl, gegen eine unsichtbare Mauer zu laufen.

Umformuliertes Problem:
Ein Benutzer nutzt mehrere Computer, auf denen das selbe grundlegende Betriebssystem läuft. Er passt die Systeme beim Arbeiten an seine Bedürfnisse an. Die Systeme sollen zu einem einzigen zentralen System zusammengefügt werden, wobei die sinnvollsten Veränderungen aus allen bisherigen Systemen übernommen werden. Der Prozess soll automatisiert werden.

Lösung:
Kein Algorithmus kann ohne User Input erkennen, welche Veränderungen für den Nutzer am besten sind.
Möglich ist aber zumindest, die Systeme „automatisch“ anzugleichen, was ihre Funktion betrifft, indem feste Rahmenbedingungen definiert werden, an die sich jedes System anpassen muss. Der Nutzer verändert seine bisherigen Systeme nach und nach entsprechend diesen Bedingungen und sobald eine Veränderung gehäuft auftritt, kann die besagte Funktion in das zentrale (serverseitige) System ausgelagert werden. Nach und nach entsteht so ein einheitliches System.

Erkenntnis:
Ach, deshalb ist also Verhaltenstherapie sinnvoll. Ich sollte mich vielleicht doch lieber darauf konzentrieren, wie ich feste Strukturen schaffen kann, anstatt darüber zu grübeln, wie dieses riesige Chaos in mir funktioniert. So komme ich schneller zu einem Ergebnis, das funktioniert.

Folge-Problemstellung:
Konstante Zeitpläne lassen sich schwer umsetzen, weil die Welt um mich herum nicht hundertprozentig berechenbar ist. Wenn ich allerdings improvisiere, löst sich meine vorgegebene Struktur nach und nach auf. Es muss also irgendwie ohne Improvisation funktionieren.

Analogie:
Ein Programm kann nicht improvisieren, aber es muss trotzdem auf verschiedene Situationen (meistens verschiedene Benutzereingaben) reagieren.
Das funktioniert, indem es Funktionen hat, die mittels Verzweigungen auf verschiedene Situationen reagieren, wobei die vorgegebenen Reaktionen trotzdem statisch sind. Außerdem gibt es eine Fehlerbehandlung.

Schlussfolgerung:
Anstatt einfachen Zeitplänen muss ich Algorithmen entwickeln, nach denen ich mich richte. Alle wahrscheinlichen Veränderungen müssen eigene Verzweigungen bekommen, für Unerwartetes muss eine Fehlerbehandlung existieren.
Auf diese Weise kann ich konstant einem vorgegebenen Plan folgen, ohne zu improvisieren, und mich dabei trotzdem an variable äußere Umstände anpassen.

 

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass mein Gehirn schlichtweg etwas anders arbeitet als bei den meisten Menschen und allein deswegen der Ansatz, es als Computer zu betrachten, so gut für mich funktioniert, aber mit dem Ergebnis bin ich auf jeden Fall zufrieden!
Ich denke, dass ich diese abstrakte (oder besser: noch abstrakter als für mich übliche) Betrachtungsweise noch öfter anwenden werde. :)

History can be …

Veröffentlicht: 4. Dezember 2013 in Uncategorized

History can be interpreted in any number of ways when the reader is illiterate.